Neues Transplantationsgesetz in Kraft – Argumente für Organspende

Nach langen und ausnahmsweise fraktionsübergreifenden Diskussionen verschiedener Lösungsmöglichkeiten hatte sich der Bundestag auf ein neues Transplantationsrecht entschieden, welches seit dem 01. November in Kraft ist.

Wie berichtet, sinkt die Zahl der Organspender – wohl auch aufgrund der Skandale der letzten Monate und der damit einhergehenden Verunsicherung.

Spiegel Online listet einige Argumente für die Organspende auf, denen ich mich an dieser Stelle mit wenigen eigenen Gedanken weitgehend anschließen möchte:

  1. Es ist nur schwer erträglich zu wissen, dass täglich Menschen sterben, denen ausschließlich auf diese Weise geholfen werden könnte – aber nicht wird.
  2. Die Zahl derer, die Organspenden positiv bewerten ist signifikant höher als die Zahl derer, die tatsächlich einen Organspendeausweis haben.  Das war auch der Charme der Widerspruchslösung, nach der nur bei ausdrücklichem Widerspruch eine Organspende nicht durchgeführt wird. Sie hat sich in Deutschland nicht durchgesetzt.
  3. Damit hängt wohl auch zusammen, eine Spende auch für Unbekannte viel eher in Betracht kommt, wenn im eigenen Umfeld jemand auf eine Organspende angewiesen ist.
  4. Mit dem Tod beschäftigt sich niemand gern. Den Angehörigen kurz vor dem eigenen Tod die schwierige Entscheidung der Organspende zu überlassen, verschärft eine für diese bereits enorm schwere Situation unnötig.

Ich freue mich, dass der Spiegel noch auf einen weiteren Apsekt eingeht, den man nicht immer aussprechen mag: Die Manipulationen haben (wohl) nicht dazu geführt, dass jemand ein Organ erhalten hat, der es nicht brauchte. Es kann sein, dass Personen Organe erhalten haben, die sie nicht so dringend brauchten wie die, die sie eigentlich erhalten sollten. Dies setzt aber zunächst voraus, dass derzeitige Verteilsystem im Eurotransplant-Raum für ausgereift zu halten, was man durchaus bezweifeln kann. Selbst wenn mit den eigenen Organen also jemand bedacht wird, der nicht bei Eurotransplant Priorität hatte, hat man damit ein oder mehrere Menschenleben mehr gerettet, als ohne Organspende.

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