Unregelmäßigkeiten bei Transplantationspatienten: Ermittlungen gegen UKE

Die Staatsanwaltschaft Hamburg hat gegen das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) sowie gegen die LungenClinic Großhansdorf Ermittlungen wegen Aktenunterdrückung aufgenommen. Das UKE steht im Verdacht, Daten von 14 Lungenpatienten verschlimmert zu haben, um für diese schneller ein Spenderorgan beschaffen zu können.

Die Ermittlungen kamen durch einen Bericht einer Überwachungskommission ins Rollen, die bei 14 von 25 untersuchten Lungentransplantationen Unregelmäßigkeiten feststellten. Die Angaben der Ärzte bei der Vermittlungsstelle Eurotransplant wichen wohl von den Befunden, die in Kopien von Krankenunterlagen dokumentiert wurden, ab:
Der Gesundheitszustand der Patienten wurde nach Medienberichten erheblich verschlimmert dargestellt. Die Patienten seien auf Grund des ausgewiesenen lebensbedrohlichen Zustandes auf der Warteliste von Eurotransplant in die Kategorie „High-Urgency-Fälle“ gerutscht.

Die Originalakten seien nach Angaben der Überwachungskommission in großem Umfang unauffindbar. Die Kommission sieht hierin den Verdacht begründet, dass systematisches Fehlverhalten beteiligter Ärzte vor der Entdeckung bewahrt werden solle.

Das UKE bestreitet „Eingriffe in die Rangfolge von Patienten auf der Transplantationsliste“, erkennt allerdings „einige Kritikpunkte der Kommission“ an.

Rechtsanwälte Dr. Ruppel übernimmt die Verteidigung in Verfahren des Arztstrafrechts.

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