Einige Erkenntnisse zur Promotion

Das neue Jahr lädt gerade dazu ein, die vergangenen Monate des Arbeitens an meiner Doktorarbeit rückblickend zu betrachten und so kommen mir Erkenntnisse, denen es ein wenig an Orginalität fehlt, weil sie vermutlich allen Doktoranden offenbar geworden sind:

1. Das kleinste Thema ist noch viel zu groß.

2. Jedes auch noch so randständige Thema verleitet dazu, endlich die (juristische) Weltformel zu finden.

3. Aus jedem Absatz der Arbeit kann eine eigene Arbeit entstehen.

4. Zu allen Themen schreibt man mindestens doppelt so viel und sitzt dreimal so lang, wie man eigentlich vor hatte.

5. Es ist völlig unmöglich, Antworten unter drei Seiten Text zu geben.

6. Es ist unmöglich, die vorhandene Fachliteratur und Rechtsprechung auch nur annähernd vollständig auszuwerten, wenn die Arbeit nicht zu einer Aneinanderreihung von Zitaten mit einem Zeithorizont von zehn Jahren werden soll. Warum probiert man es trotzdem dauernd?

7. Ein gehöriges Maß an Perfektionismus ist für eine Doktorarbeit genau so schädlich wie notwendig.

8. Es wird so viel wenig Sinnvolles geschrieben. Warum springt man über fast jedes Stöckchen, was einem aus Wissenschaft und Praxis hingehalten wird?

9. Man wird zum sozialen Nerd. Oder ist es schon vorher. (Nicht ganz ernst gemeint).

10. Man hat nur des neuen Computer willens die Doktorarbeit noch nicht aus dem Fenster geworfen. Und weil man die haftungsrechtlichen Konsequenzen sowieso auswendig kennt. Und weil ich sowieso mehrfach tägliche Sicherungen auf einem anderen PC und in eine Cloud mache.

11. Meine Freundin tut mir leid. Auch wenn man die Dissertation natürlich allein schreibt, ist das ohne Rückendeckung nicht möglich.

12. Es macht verdammt viel Spaß.

Wird bestimmt fortgesetzt. Aber nun ruft sie wieder…

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