Chinesische Medizin

Wie unter anderem die Tageszeitung berichtet, will sich der Nestlé-Konzern stark im Bereich der traditionellen chinesischen Medizin engagieren. Ich bin wirklich kein Experte für diesen Bereich, aber mehrere Aspekte machen mich stutzig:

– Warum engagiert sich nicht ein Pharmakonzern, sondern der Hersteller von Mineralwassern, Schokoriegeln und Kaffee in diesem Bereich?
– Warum übernimmt die deutsche gesetzliche Krankenversicherung TCM nach meinem Kenntnisstand zumeist nicht (Ausnahmen sind etwa hier beschrieben) ?
– Liegt das vielleicht daran, dass die Wirkung von TCM unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten eher zweifelhaft ist?

Auch der IGeL-Monitor bewertet etwa die zur TCM gehörende Akupunktur zumindest als „unklar„. Spätestens hier fällt mir wieder der Satz von Fastabend/Schneider ein, „wenn die [in der IGEL-Liste] aufgeführten Leistungen medizinisch sinnvoll sind, gehören sie in den Katalog [der Gesetzlichen Krankenversicherung]. Sind sie es aber nicht, gibt es keinen Grund, warum der Arzt sie seinen Patienten anbieten sollte” (dies., Das Leistungsrecht der gesetzlichen Krankenversicherung, 2004, 46).

Die Anbieter von TCM-Leistungen sehen das freilich etwas anders, soe eine Frauenarztpraxis, aus dessen Website ich hier einmal zitiere: „Medizinisch notwendige Leistungen werden von der gesetzlichen Krankenkasse in der Regel vergütet. Daneben gibt es nicht notwendige,  aber medizinisch durchaus sehr sinnvolle und aus diesem Grund auch wünschenswerte Untersuchungen, die jedoch ohne gesonderte medizinische Begründung und ohne eine entsprechende Notwendigkeit von den gesetzlichen Krankenkassen nicht bezahlt werden“, eben auch TCM.

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